Diabetes mellitus

Typ 1 und Typ 2

Diabetes mellitus, Gemeinschaftspraxis Dres. Darui Borken-Burlo

Diabetes mellitus oder auch Zuckerkrankheit ist ein Sammelbegriff für eine heterogene Gruppe von Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels (Zuckerstoffwechsel), bei denen die Blutglukosewerte über dem Normbereich liegen.
Normalerweise liegt der Blutglukosewert nüchtern zwischen 60 und 100 mg/dl (3,3 und 5,6 mmol/l), zwei Stunden nach dem Essen unter 140 mg/dl (7,8 mmol/l).

Diagnostik eines Diabetes mellitus

Diabetes mellitus liegt mit Sicherheit dann vor, wenn sich der Blutzucker an zwei Tagen nüchtern über 140 mg/dl (7,8 mmol/l) befindet. Wird ein Test zur Ermittlung der Glukosebelastung durchgeführt, dann befindet sich der Blutzucker in Bereichen über 200 mg/dl zwei Stunden nach dem Verzehr von 75 g Glukose.

Bei Glukosewerten zwischen 140 und 200 mg/dl (7,8 und 11,1 mmol/l) zwei Stunden nach oraler Glukosebelastung spricht man von einer Störung der Glukosetoleranz. Dieser Störung kommt allenfalls als Risikofaktor oder bei wissenschaftlichen Fragestellungen eine Bedeutung zu, denn aus ihr kann häufig, aber nicht zwangsläufig ein Diabetes mellitus entstehen.

Formen des Diabetes mellitus

Diabetes Typ 1

Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 1 sind meistens jung und schlank. Sofort nachdem ihre Stoffwechselstörung entdeckt wird, müssen sie Insulin spritzen, da sie viel zu wenig oder aber gar kein Insulin in ihrer Bauchspeicheldrüse bilden. In Deutschland gibt es derzeit etwa 373.000 Typ-1-Diabetiker. Die insulinproduzierenden Inselzellen der Bauchspeicheldrüse werden durch das körpereigene Immunsystem im Laufe von Monaten bis Jahren völlig zerstört, so dass sich diese Menschen lebenslang Insulin verabreichen müssen.

Ursachen

Der primäre Mechanismus, der diese Erkrankung auslöst ist noch nicht bekannt. Man weiß, dass genetische (erbliche) Einflüsse eine wichtige Rolle spielen. Ist ein Elternteil erkrankt, dann beträgt das Risiko der Kinder bezüglich der Zuckerkrankheit ca. 5 %. Sind beide Eltern Diabetiker so steigt das Risiko auf ca. 20 % an.

Diabetes Typ 2

Das Erscheinungsbild von Menschen mit Typ-2-Diabetes ist eher übergewichtig und sie sind zumeist älter. Eine Diät, Gewichtsreduktion und körperliche Betätigung kann ihnen helfen die Stoffwechselstörung einzustellen ohne zur Insulinspritze greifen zu müssen. Sie bilden zunächst noch viel eigenes Insulin. Später kann bei ihnen eine Behandlung mit Tabletten oder Insulin notwendig sein. In Deutschland leiden derzeit rund eine Millionen Patienten an Typ-2-Diabetes.

Ursachen

Es besteht eine erhebliche familiäre Neigung bei der Entwicklung dieser Krankheit, wobei die eigentliche Ursache auch hier noch weitestgehend unbekannt ist. In manchen Familien ist fast jeder, der das 50. Lebensjahr überschritten hat, zuckerkrank.

Es wird eine Störung in der körpereigenen Insulinwirkung und in der Insulinausschüttung angeschuldigt. Sicher ist jedenfalls, dass Adipositas und Bewegungsmangel bei erheblich zu Typ-2-Diabetes neigenden Patienten gehäuft und früher zum Auftreten dieser Erkrankung führen.

Gefahren des Diabetes mellitus

Ständig erhöhte Blutzuckerwerte führen zu Beschwerden, die mit Gesundheitsrisiken verbunden sind.

Sehr stark erhöhter Blutzucker kann zum diabetischen Koma (Bewusstlosigkeit) führen. Diese Koma besteht in einer Austrocknung des Körpers und Übersäuerung des Blutes und ist lebensgefährlich. Bevor die Bewusstlosigkeit eintritt kann Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen einsetzen. Es tritt häufig auf, wenn eine Begleiterkrankung besteht, wie z. B. eine Grippe, Lungenentzündung, etc. Kennt der Diabetiker die Anzeichen für eine Blutzuckerentgleisung, kann er sie rechtzeitig behandeln und das diabetische Koma vermeiden.

Über Jahre erhöhte Blutzuckerwerte führen zu Folgeschäden, die sich v. a. an den kleinen Blutgefäßen zeigen. Besonders betroffen sind die Augen, Nieren, Füße und das Herz.